Dit-Ticker - Sichtbar abnehmen

Montag, 27. April 2009

Selbstbewußtsein 4

Drei Tage nach der Schienenabnahme, am 8. Oktober, wachte ich mit höllischen Schmerzem im Bein auf. Ich rief meine Mutter an, die damals noch im selben Mietshaus wohnte. Sie kam mit einer Nachbarin, die Krankenschwester war, zu mir in die Wohnung. Die Nachbarin meinte, ich solle sofort meinen Hausarzt anrufen, damit er vorbeikommt. Das tat ich und der Arzt versprach in der Mittagspause vorbeizukommen. Die Nachbarin war entsetzt. Sie rief gleich nochmal an, teilte ihren Verdacht mit, und forderte den Arzt auf sofort vorbeizukommen. Bis dahin wußte ich noch gar nicht, was die Schmerzen bedeuteten.

Mit Verdacht auf Thrombose wurde ich dann mit dem Krankenwagen abgeholt. Erst da wurde mir gesagt, wie gefährlich - ja sogar lebensgefährlich - mein Zustand war. Das Kontrastmittelröntgen bestätigte dann den Verdacht. Ich hatte, vermutlich durch die OP und die fehlende Bewegung, eine tiefe Bein- und Beckenvenenthrombose. Nun hieß es im Bett bleiben, Heparin spritzen lassen und auf die körpereigene Lyse vertrauen, die den Thrombus mit der Zeit auflösen sollte.

Als ich noch Husten bekam musste ich mit Verdacht auf Lungenembolie die Lunge röntgen lassen. Zum Glück bestätigte sich dieser Verdacht nicht. Ich habe im Krankenhaus viel geweint. Den 5. Geburtstag der jüngsten Tochter habe ich dort versäumt und die Geburtstagsfeier mit den Kindergartenfreudinnen musste natürlich auch ausfallen.

Als ich wieder aufstehen durfte, hatte ich immer noch starke Schmerzen im Bein. Ich konnte nicht länger als dreißig Minuten stehen. Schon beim Duschen wurde das Bein dick und blau. Das hielt auch noch einige Wochen an.

Ich habe danach zwei Jahre lang Marcumar zur Blutverdünnung genommen und Sommer wie Winter Stützstrümpfe getragen. Jede Woche musste ich zur Blutabnahme um den Gerinnungswert bestimmen zu lassen. Es war keine schöne Zeit.

Und trotzdem habe ich meinen Entschluss nie bereut. Ich bin wesentlich selbstbewußter geworden und kann auch so gegenüber fremden Menschen auftreten. Ich denke, das gelingt mir auch bei Kundengesprächen recht gut, auch wenn ich da im Inneren manchmal schon sehr verunsichert und aufgeregt bin.

Wenn ich vorher gewußt hätte was passiert, hätte ich mich vermutlich nicht getraut den Eingriff durchzuziehen. (In dem Fall einer weisen Vorhersage hätte man mit Heparin oder ausreichend Bewegung ja auch vorbeugen können.)

Aber zum Glück weiß man vorher nie was auf einen zukommt. Und das ist auch besser so!

Hier endet die Geschichte und zum Schluss gibt es noch ein Vorher-Nachher-Bild aus dem Jahr 1998.

4 Kommentare:

  1. Du bist eine echt süsse Frau - sei lieb gegrüsst, bisous, Martha

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  2. Zum Glückist ja alees gut gegangen. Hübsch, einfach hübsch. Hoffentlich begreift Dein Mann das auch mal und handelt entrsprechend. Es wäremein Wunsch für Dich.
    LG esmee

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  3. Nachher sieht wirklich super aus. Ich verstehe deinen Mann gar nicht. Er muss sich deiner ja sehr sicher sein???

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  4. Ja, der Arzt hat das wirklich gut hinbekommen. Die ganzen Gesichtszüge sind dadurch weicher geworden und ich bin sehr glücklich mit dem Ergebnis.

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