Dit-Ticker - Sichtbar abnehmen

Montag, 27. April 2009

Selbstbewußtsein 2

Ich wollte diesen großen Störfaktor aus der Welt schaffen und entschied mich für eine Rhinoplastik. Den Begriff Schönheitsoperation finde ich nicht so passend, denn wirklich schön würde ich ja dadurch auch nicht werden. Aber ich brauchte mich, wenn die OP denn gelingen würde, auch nicht mehr für meine Nase zu schämen. Das ist so ähnlich wie das Ausdrücken eines dicken gelben Pickels mitten auf der Nase, bei dem man das Gefühl hat, das alle nur darauf starren und den Rest des Gesichts und des Menschen gar nicht mehr wahrnehmen. Nur das man den Knochen bzw. Knorpel in der Nase leider nicht selber beseitigen kann.

Zuerst versuchte ich es über die Krankenkasse. Ich begab mich in psychische Behandlung und musste dann auch zu einem Gutachter. Der Herr war mir gleich
unsympatisch und hatte, zu meinem Nachteil, die gleiche große krumme Nase wie ich im Gesicht. Somit war ich über die Ablehnung der Kostenübernahme seitens der Krankenkasse nicht wirklich überrascht.
Da ich durch meine Selbstständigkeit aber gut verdiente, beschloss ich die Operation trotzdem durchzuziehen und zum Glück unterstützte mich auch mein Mann darin (obwohl er es nicht für unbedingt notwenig hielt).
Ich ließ mir Angebote und Prospekte von vielen Privatkliniken und Ärzten in Deutschland zuschicken. Im Internet informierte ich mich auch über ausländische Angebote, wie zum Beispiel in Bulgarien. Aber eigentlich kam das für mich nicht in Frage. Soviel Risiko wollte ich dann noch nicht eingehen, auch wenn es weniger kosten würde.

Den ersten Termin hatten wir bei einem Arzt in Dortmund. Mein Mann und ich hatten eine geheimes Zeichen ausgemacht, welches wir anwenden wollten, wenn einer von uns
ein schlechtes Gefühl hatte. Der Arzt zeigte uns Bilder von seinen bisherigen Nasen-Operationen, die mir nicht alle gefielen. Als er dann meinte, man könne vorher
sowieso nicht sagen wie das Ergebnis wird, hatte er bei uns beiden verloren. So nach dem Motto: Schau'n wir mal wie's gelingt? Nein, danke!

In der zweiten Klinik fühlten wir uns gleich viel wohler. Der Arzt war sehr nett, beantwortete alle Fragen und machte dann ein Profilfoto von mir. Dann begradigte er darauf mit einem Stift den Höcker und frug, wie ich mir die Nase denn vorstellen würde. Ehr gerade oder geschwungen? Er sagte aber auch ganz deutlich, dass die Nase
nachher noch zum Gesicht passen muss. Denn zu einem markanten Gesicht passt nunmal keine Mini-Stubsnase. Er hatte also auch ein Händchen für Esthetik. Die Kosten dafür beliefen sich auf 7.000 (damals noch) Deutsche Mark.
Wir hatten beide ein gutes Gefühl und machten auch gleich einen Termin. So ein bißchen schlechtes Gewissen hatte ich aber schon. Denn Gott hatte mich ja so gemacht(oder zumindest die geerbten Gene) und jetzt fuschte ich der Natur einfach so ins Handwerk.

Fortsetzung folgt...

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