Dit-Ticker - Sichtbar abnehmen

Freitag, 6. März 2009

Ausgesperrt

Um heute nicht um 6 Uhr meinen Mann zur Arbeit fahren zu müssen, bin ich um 10 Uhr zu Fuß zum Zahnarzt gegangen. Macht mir ja auch nichts aus, kostet halt nur Zeit. Der Dauernieselregen und der doch recht starke Wind waren da schon weniger schön. Beim Zahnarzt (dann haarmäßig reichlich durchgewuselt) stand mein Termin nicht in deren Terminbuch. Da aber wenig los war, konnte ich bleiben und kam auch sofort dran.

Es musste nur kurz eine Füllung gewechselt werden, das aber mit Betäubung.

Danach wieder Spaziergang nach Hause. Und dann stand ich vor der Tür und hatte weder Handy noch Schlüssel eingesteckt. Mist! Meine Eltern haben noch einen Ersatzschlüssel, aber die hatten auch einen Arzttermin.

Ich also zur Nachbarin rüber und gefragt ob ich mal telefonieren darf. Wie erwartet war bei meinen Eltern niemand zu Hause. Ganz stolz fiel mir sogar AUSWENDIG die Handynummer meiner Eltern ein. Es klingelte sogar, aber dann ging die Mailbox dran. Mist! Die Nachbarin bot mir an, bei ihr zu bleiben oder ihr Auto zu nehmen. Aber das hätte mir beides nichts genützt. Ich brauchte einen Schlüssel.

Habe ich mich also wieder auf den Weg zu meinen Eltern gemacht. Leider waren sie nach meinem Fußmarsch immer noch nicht zu Hause. So setzte ich mich bei ihnen vor die Tür, nahm mein Buch (was ich für's Sprechzimmer extra eingesteckt hatte) und las...und las...und las...eine gute Stunde lang. Dann zog die Kälte in meinen Körper und ich begann zu frieren.

Mir fiel ein, dass ich ja auch meinen Mann hätte anrufen können. In der halben Stunde Mittagspause hätte er es geschafft nach Hause zu kommen, mir aufzuschließen und wieder zur Arbeit zu fahren. Aber dann hätte er keine Pause gehabt und der Gedanke kam mir auch was spät. Denn jetzt hatte ich ja auch kein Telefon mehr in der Nähe.

Zum Glück kamen dann meine Eltern zurück. Ich habe mich erstmal kurz in der Wohnung aufgewärmt. Meine Mutter hat mir noch Möhreneintopf vom Vortag eingepackt, denn ich konnte ja nicht kochen. Dann haben wir die Jüngste von der Schule geholt und sind nach Hause gefahren.

Was für ein verschwendeter Vormittag!!! Seltsamerweise war ich aber ganz ruhig, was mich selbst wunderte. Ich konnte die Situation eh nicht ändern. Eigene Dummheit! Früher wäre ich wütend auf mich selbst gewesen, oder darauf, dass meine Eltern nicht ans Handy gegangen sind oder auf sonstwas. Egal - es war nunmal so, ich hab's akzeptiert und davon geht die Welt nicht unter.
Die gelesenen buddhistischen Bücher über den Weg zum Glück scheinen tatsächlich was gebracht zu haben! :-)

7 Kommentare:

  1. Ach menno - du Ärmste ! Ich wäre da bestimmt nicht so entspannt und ruhig geblieben . Obwohl du genau das Richtige getan hast - das schont die Nerven . Ich glaube , diese Bücher können in manchen Lebenslagen sehr hilfreich sein , wie man sieht :-)))

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  2. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  3. Du Arme. Ich hab mich letztes Jahr im Oktober auch mal ausgesperrt. Hab Müll runtergebracht und die Tür ist zugeknallt. Dummerweise war ich an dem Tag allein im Wohnhaus und die Nachbarn waren auch alle ausgeflogen. Ich stand fast zwei Stunden in der Kälte, bis meine Nachbarn wiedergekommen sind.

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  4. @esmee: Hast du den Eintrag selbst entfernt? Schade. Ich war's jedenfalls nicht.

    @Anonym: Ein kleiner Name oder Buchstabe unter dem Eintrag fänd ich schöner...

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  5. Also, die von 12:29 war ich

    andacookie (Cynthia)
    Hab in dem Moment nicht dran gedacht, sorry.

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  6. Moin
    Sorry, aber ich musste beim Schreiben abbrechen und hatte nur einen unvollständigen Text auf die Reise geschickt; weshalb ich einfach die Löschmethode gewählt habe. Bekomme den Gedanken jetzt nicht mehr so ganz zusammen. Grundgedanke war aber, dass es ja gar nicht so schlimm ist mal einen Vormittag nur für sich zu haben. Das die Umstände bescheiden waren, lassen wir mal auf einem anderen Blatt stehen. Mein Mann hatte mal so ein Erlebnis; sein Handy hatte den Geist aufgegeben, sprich Akku leer, der Hausschlüssel war in der Dienstkleidung in München und wir hatten die Hausglocke für die obere Wohnung noch nicht repariert. So musste mein Mann halt im Auto übernachten; leider war bitterkalter Winter. Das war hartes Lehrgeld; heute ist der Schlüssel angekettet am Mann. :)

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  7. @Cynthia: Danke!!!

    @esmee: Brrrr! Im Winter im Auto schlafen zu müssen möchte ich nicht erleben. Da laufe ich doch lieber stundenlang durch den Nieselregen.

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