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Montag, 8. Februar 2010

Gieß-Drama

Wie schlimm steht es um eine Beziehung, in der man sich schon um das richtige Gießen der Zimmerpflanzen streitet? Vier Jahre lang haben alle Planzen unter meiner Pflege überlebt. Okay, mal wurden sie vergessen und verloren ein paar Blätter. Aber sie leben und gedeihen prächtig im hellen Wohnzimmer. Dann meinte mein Mann, er müsste sich um das Gießen kümmern, weil ich die Pflanzen ja alle vertrocknen lasse. Doch mein Mann hat kein Händchen für das Gießen und gießt meist zu viel.

Die Folge sind stinkende Blumentöpfe, faulende Wurzeln und kümmernde Pflanzen die aufgrund der nassen "Füße" ihre Blätter schlapp und grau-grün fallenlassen. So auch wieder vor drei Wochen. Drei der größten Pflanzen schwammen regelrecht im Wasser. Ich bemerkte es erst einige Tage später, als ganze Zimmer stank. Zwei konnten wir retten, indem wir einfach den Übertopf ausschütteten. Die dritte und größte Pflanze gedoch hat leider keinen Übertopf. Zu zweit haben wir sie vorsichtig seitlich gelegt um das überschüssige Wasser soweit wie möglich rauslaufen zu lassen. So weit, so gut.

Nun sagt mein Mann mir aber jedesmal, wenn ich wieder die Blumen gieße: "Gib der Großen auch was. Die braucht viel Wasser und läßt schon die Blätter fallen." Alle Erklärungen haben bisher nicht gefruchtet. Das Blumen auch durch zu nassen Boden ihre Blätter fallen lassen, scheint er einfach nicht zu aktzeptieren.

Heute, nach drei Wochen, ist die Erde dieser Grünpflanze immer noch komplett nass. Nicht feucht - sondern wirklich naß. Was muss er da für Mengen an Wasser hinein gekippt haben? Ich frug ihn, ob er sie eventuell nochmal gegossen hat, weil sie immer noch bis zur obersten Schicht nass ist. Darauf seine Antwort: "Die braucht viel Wasser!"

In mir fing es an zu brodeln wie in einem Vulkan kurz vor dem Ausbruch. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich sah schwarze Flecken vor den Augen. Ist denn soviel Sturheit noch normal? Ich bin echt ausgeflippt, denn irgendwann reicht es und das Fass läuft über. Heute war es soweit.

Mein letzter Versuch war es, wenn er schon nicht auf mich hört, ihm eine Gießanleitung auszudrucken. Folgenden Absatz habe ich dabei mit Textmarker unterstrichen und ihm auf den Tisch geknallt:

Beim Gießen sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass kein überschüssiges Wasser im Übertopf stehen bleibt. Genauso sollte für eine gute Drainage am Topfende gesorgt werden, damit des Wasser gut ablaufen kann. Staunässe ist für die meisten Pflanzen tödlich, ausgenommen ausgesprochene Sumpf- und Wasserpflanzen.

Nach zehn Minuten brachte er mir den Ausdruck zurück mit den Worten: "Da steht was du gesagt hast." Kein "du hast Recht" oder gar ein "Entschuldigung". Aber das ist okay. Ich verlange keine Entschuldigung. Hauptsache er sieht es endlich ein und akzeptiert die Tatsachen.

Vielleicht hat sich das Thema jetzt ein für allemal erledigt. (Ich versuche ja immer positiv zu denken.) So richtig daran glauben tue ich aber noch nicht. Sollte die Pflanze den Ertränkungsversuch tatsächlich überleben, wäre ich froh. Kommt aber jetzt nochmal so ein saudoofer Spruch von meinem Mann, dann hole ich die Heckenschere und ab damit in die Biotonne. Ich bin's leid!!!!!!!!!!!

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