Dit-Ticker - Sichtbar abnehmen

Mittwoch, 30. März 2011

Nase voll



Ich habe jetzt schon die Nase voll von Krankenhäuser und einem Ehemann, der Null komma Null Verständnis und Einfühlungsvermögen an den Tag legt.

Die Betreuung der Tochter mit Gipsbein gestaltet sich schwierig. Haare waschen und Duschen sind immer mit viel Aufwand verbunden, aber wir haben mittlerweile eine eigene Technik. Die vielen Treppen im Haus kommt sie allerdings nur auf dem Popo rutschend hoch und runter. Zu groß ist die Erschütterung ansonsten im gebrochenen Gelenk.

In den letzten beiden Tagen sind ihre Schmerzen jedoch schlimmner geworden. So habe ich im Krankenhaus in der Notfall-Ambulanz, die uns behandelt, angerufen und gefragt was wir machen sollen. "Vorbei kommen", hieß es.

Heute in der Schule fiel die Doppelstunde Sport genau zwischen die großen Pausen. Somit hatten wir zweieinhalb Stunden Zeit. Also Kind von der Schule geholt und ab ins Krankenhaus.

Dort war die Hölle los. Viele Notfälle kamen hinzu. Wir warteten und warteten. Die Zeit wurde immer knapper. Nach zwei Stunden wollte Töchterlein unverrichteter Dinge wieder in die Schule, um die letzte Mathestunde vor der Klausur nicht zu versäumen.

Aber da hab ich nicht mitgespielt. Dazu hatten wir einfach schon zu lange gewartet.

Im Endeffekt waren wir geschlagene drei Stunden im Krankenhaus. Der Gips wurde geöffnet, nachgeschaut und neu ausgepolstert. Der Fuß ist immer noch sehr geschwollen und beginnt sich zu verfärben. Zum Glück war es nichts Schlimmeres - aber das weiß man eben erst nachher.

Töchterlein mit den Nerven am Ende aufgrund der nun doch verpassten Mathestunde. Ich am Ende meiner Nerven aufgrund der langen Wartezeit und einen verlorenen, wertvollen halben Arbeitstag.

Und dann kommen wir nach Hause und was passiert: Mein Mann putzte uns so richtig runter. Es würde ja nicht gehen, dass sie so viele Stunden in der Schule verpasst und außerdem hätten wir ihn vorher fragen müssen. Von Verhätscheln war die Rede und überhaupt wäre das ja kein Grund gewesen vormittags ins Krankenhaus zu fahren.

Bei der Tochter kullerten die Tränen - ich konnte sie gerade noch zurückhalten.

Für einen Ehemann und fürgsorglichen Vater sollten eigentlich andere Dinge im Vordergrund stehen. Zum Bespiel die Gesundheit der Tochter.

Er hätte auch sagen können: "Oh weh, ihr musstet aber lange warten". Das wäre Mitgefühl gewesen.

Er hätte sagen können: "Du schaffst die Mathe-Klausur Morgen auch so, wenn du heute nochmal lernst." Das wäre Trost, Zuspruch und Motivation gewesen. (Wobei ich mir da gar keine Sorgen mache, denn sie ist eine gute Schülerin.)

Vielleicht sehe ich das aber auch alles ganz falsch. Vielleicht bin ich gerade etwas gereizt und emotional mitgenommen. Schreibt mir doch einfach euren Kommentar dazu.

3 Kommentare:

  1. Also das hätt ich mir nicht bieten lassen.
    Anstatt euch anzuschnauzen wär dein lieber nicht
    bettlägeriger Mann besser selbst mit der Tochter zum Arzt gegangen. Der hat doch Zeit, oder?
    Du hast schließlich deine Arbeitsstunden geopfert.
    Die Tochter wird die Mathestunde schon verwinden.
    Kann ja evtl. Mitschüler fragen was anstand.
    Hat er wenigstens in der Zeit eurer Abwesenheit was im heimischen Haushalt geleistet?
    Gruß Ulla

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  2. Hallo Ulla,

    leider hat er nicht viel im Haushalt geleistet. Er meinte nur: "Ich habe gespült." Was er aber eigentlich getan hat ist die Spülmaschine auszuräumen. Die gebrauchten größeren Teile standen noch alle herum. :-(

    LG - Heike

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  3. Hallo meine Liebe,
    jetzt kann ich auch tröstende Worte senden.
    Lass Dich nicht unterkriegen und nicht fertig machen. Wenn er anfängt zu moppern, lass in einfach stehen und schließe leise die Tür hinter Dir. Ich wünsche Dir viel Gelassenheit.
    Bis Dienstag
    castlegirl

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